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Traumafolgestörungen im Kindes- und Jugendalter

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTSD) bei Kindern und Jugendlichen ist eine gravierende psychische Störung aufgrund von erlebten Traumainhalten.

In diesem Kontext wird Typ-1-Traumata, d. h. kurzdauernde traumatische Ereignisse (z.B. Unfall, Naturkatastrohe) und Typ-2-Traumata , d. h. langdauernde, sich wiederholende traumatische Ereignisse (z.B. längere Phasen von physischer, psychischer Gewalt und Vernachlässigung) unterschieden.

 

Folgende Symptome gehören zur PTSD:

  1. Initialreaktion auf traumatisches Ereignis
  2. Wiedererleben und Erinnerungen (Flashbacks, Intrusionen, Albträume…)
  3. Vermeidung von Orten, Personen und Gedanken/Erinnerungen, die mit den Traumaerfahrungen in Zusammenhang stehen
  4. Hyperarousal (Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen, Reizbarkeit oder Wutausbrüche, Konzentrationsschwierigkeiten, Hypervigilanz)

Im ICD-11 wird die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (K-PTSD) erstmals als eigenständige Diagnose definiert. Neben den bekannten Hauptsymptomen der PTBS leiden die Betroffenen der komplexen PTBS zusätzlich noch unter Affektregulationsstörungen, negativer Selbstwahrnehmung und Beziehungsstörungen.

 

Traumafolgestörungen bei Kindern, Jugendlichen

Was kann man tun, wenn der Verdacht auf eine PTSD oder K-PTSD im Kindes- und Jugendalter vorliegt?

Mit Hilfe einer umfangreichen klinisch-psychologischen Diagnostik werden die Symptome abgeklärt, ob sie zum Störungsbild einer PTSD oder K-PTSD gehören oder vielleicht zu einem anderen Störungsbild mit ähnlichen Symptomen, aber einem anderen Hintergrund.

 

Wie wird eine posttraumatische Belastungsstörung oder K-PTSD behandelt?

Die Psychotherapie besteht hierbei aus drei wichtigen Phasen:

  • Stabilisierung und Sicherheit
  • Traumabearbeitung – und bewältigung (mit Hilfe von einem Traumanarrativ können Trauminhalte gemeinsam durch Spielen, Zeichnen, Schreiben, Verfassen von Texten emotional altersentsprechend bewältigt werden)
  • Integration und Blick in die Zukunft

 

Die Traumafokussierte Verhaltenstherapie (TF-CBT) – Prof. Judith Cohen, USA und die Cue-Centered Therapy (CCT) – Prof. Victor Carrion  sind beides wissenschaftlich evidenzbasierte psychotherapeutische Verfahren zur Behandlung von Traumafolgestörungen im Kindes- und Jugendalter.

Die Kinder und Jugendlichen haben nach Abschluss der Psychotherapie in den meisten Fällen wieder deutlich mehr Lebensqualität und die Symptome der PTSD oder K-PTSD haben sich deutlich verändert.

Es werden auch die Eltern oder wichtigen Bezugspersonen in die psychotherapeutische Behandlung integriert und je nach Lebensalter finden auch gemeinsame Psychotherapieeinheiten statt. Ziel ist die Traumabewältigung für alle Betroffenen und das ganze Familiensystem.